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Was ist Selfpublishing?

 Hier nur ganz kurz etwas zu "Print on Demand" und "Selfpublishing". Etwa seit den 2000er Jahren gibt es eine neue Möglichkeit, Bücher zu veröffentlichen. Doch was ist "Print on Demand"? Das ist eigentlich schnell erklärt. Man sucht sich einen Anbieter im Internet, der sozusagen an die Stelle des traditionellen Verlags tritt. Allerdings ist dazu nötig, eine druckfertige Datei des Buchblocks und eine Cover-Datei (Umschlag) hochzuladen. Das kann z. B. ein PDF sein. Wie dies genau vor sich geht, dazu gibt es normalerweise umfangreiche Anleitungen. Es gibt Basis-Angebote, bei denen man alles selber vorbereiten muss, aber es gibt auch Rundum-Sorglos-Pakete. Allerdings ist hier nicht immer sicher, ob man die Ausgaben auch wieder hereinbekommt. Man sollte auch darauf achten, dass man nicht auf einen "Druckkosten-Zuschuss-Verlag" hereinfällt, dort muss man in der Regel viel mehr in sein Buchprojekt investieren. Traditionelle Verlage machen in der Regel k

Archäologische Untersuchungen in der Grabeskirche von Jerusalem (2016/2017)

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  Die Grabeskirche in Jerusalem ist seit jeher unter Archäologen und Gläubigen umstritten. Laut der Legende soll sie auf Helena zurückgehen, der Mutter Constantin des Großen. Unter seiner Herrschaft im 4. Jahrhundert konnten die Christen im Römischen Reich erstmals ihren Glauben öffentlich ausüben. Helena soll eine Reise ins Heilige Land unternommen haben, und auf ihr Betreiben wurde an dem Ort eine Kirche erbaut, an dem Jesus begraben wurde. Bis jetzt konnten Archäologen nur herausfinden, dass die heutige Kirche tatsächlich an einem Platz errichtet worden ist, der vor 2000 Jahren als Begräbnisstätte genutzt wurde. Im Inneren der Kirche befindet sich die Grabeskapelle. Im Laufe der Instandsetzung 2016/2017 wurde auch eine Untersuchung des Heiligen Grabes durchgeführt, u. a. mit OSL (Optisch Stimulierte Lumineszenz). Die Methode kann genutzt werden, um an bestimmten Gesteinen oder Mörtel Proben zu entnehmen, und herauszufinden, wann sie erhitzt oder erstmals dem Sonnenlicht ausgesetzt w

Die Älteste Neandertaler-DNA: Der Altamura-Mann

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                                                                                    Wikipedia, Lizenz Die Grotta di Lamalunga bei Altamura in Apulien/Italien hütet ein ganz besonderes Geheimnis. Entdeckt wurde die Höhle 1993.  Sie beherbergt nicht nur Knochen eiszeitlicher Tiere, sondern auch die versinterten Überreste eines Neandertalers. Es wurden eine Reihe von Untersuchungen durchgeführt, aber offenbar sind die meisten Knochen noch an Ort und Stelle. Wie der männliche Neandertaler in die Höhle kam, ist noch weitgehend ungeklärt. Hinweise auf eine Bestattung gibt es offenbar nicht. Das Alter wurde auf 172.000-130.000 Jahre vor heute bestimmt, also etwa in die vorletzte Eiszeit. Die Knochen verlagerten sich vor der Versteinerung noch ein wenig, möglicherweise durch die Schwerkraft oder Wasser. In der altsteinzeitlichen Forschung sind weltweit mehrere Höhlen bekannt, bei denen durch ein schwer erkennbares Loch im Boden immer wieder Tiere hinein stürzten - dies könnte möglicherweise au

Das Rätsel der Schriftrollen von Qumran

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  Nach der Legende fand 1947 ein Hirte, der eine verlorene Ziege suchte, in einer Höhle am Toten Meer Tonkrüge mit seltsamen Schriftrollen. Nachdem Experten den Fund in ihre Hände bekamen, war schnell klar, dass die Texte 2000 Jahre alt waren. Teilweise handelte es sich um biblische Bücher, aber es befanden sich auch Schriften zum religiösen Leben aus dieser Zeit darunter. Es gibt Gerüchte, dass die dort lebenden Beduinen schnell erkannten, dass es noch mehr Höhlen mit verborgenen Schriftrollen gab, und die dort aufgefundenen Rollen zerteilten, um einen höheren Preis zu erhandeln. Wie dem auch sei, die meisten Schriften sind tatsächlich nur fragmentarisch erhalten, und es ist ein riesiges Puzzle, diese wieder zusammenzufügen. Aber auch das hohe Alter hat den Texten zugesetzt, und viele Fragmente wird man wohl nie zuordnen können. In der Nähe der Höhlen, die sich in Felsen befinden, die steil zum Toten Meer hin abfallen, wurde auch eine Siedlung aus der Zeit kurz vor dem jüdischen Aufst

Video: Radiokarbontests - Datierung von ägyptischen Pyramiden (Englisch)

 Hier nur ganz kurz ein Video zu Radiokarbontests von Ägyptischen Pyramiden. Diese Tests mit Hilfe des Zerfalls des 14C-Isotopes gibt es seit ungefähr 75 Jahren. Leider haben sie in Bezug auf die Pyramiden des Alten Reiches mehr Fragen als Antworten aufgeworfen. Das wird in dem Video auch sehr gut erklärt. Bevor diese Datierungsmethode zur Verfügung stand griff die Archäologie des Nahen Ostens auf Listen von Pharaonen zurück, und die Chronologie wurde immer mehr verfeinert. Bis in die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts konnte die 14C-Methode damit nicht mithalten, da die Messmethode zu ungenau war. Allerdings konnte mithilfe von Hölzern, deren Alter durch die Dentrochronologie (Baumjahresringe) bekannt war, die 14C-Methode immer mehr verfeinert werden. Auch weil die Daten offenbar z. T. sehr streuen, sind weder Ägyptologen noch alternative Historiker zufrieden. Es scheint aber einen Trend zu geben, nach dem einzelne Pyramiden einige Jahrhunderte älter sind, als bisher geglaubt. Auch w

Gilgamesch - Die älteste Geschichte der Welt

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 Viele von meinen Lesern werden sicherlich schon von dem mythischen König Gilgamesch von Uruk gehört haben. Uruk liegt im Süden des heutigen Iraks, und ist eine der ältesten Städte der Welt. Heute sieht man nur noch wenige Spuren, dass liegt z. T. daran, dass in der Region vor allem Lehm als Baumaterial zu Verfügung stand, der durch Flussablagerungen gebildet wurde. Bereits im vierten Jahrtausend v. Chr. war Uruk eine bedeutende Stadt, die im Laufe der Zeit wuchs, und von Gärten und Bewässerungskanälen durchzogen. Schon im 19. Jh. wurde dort gegraben, vor allem von deutschen Archäologen. Kulturell gehört die Stadt zu den sog. Sumerern, der ältesten Hochkultur, die bisher bekannt ist.   Wer war eigentlich Gilgamesch? Entdeckt wurde seine Geschichte zunächst bei Grabungen in Assyrien. Die Assyrer hatten um 700 v. Chr., lange nach den Sumerern, ein Großreich erobert, mit Ninive als Hauptstadt. In einem Königspalast wurde eine große Anzahl an Tontafeln entdeckt, offenbar die Bibliothek ein

Kurzmeldung: Schatzregal wird nun auch in Bayern eingeführt

 Als letztes Bundesland führt nun auch Bayern das sog. Schatzregal ein. Bisher galt, wenn etwas Wertvolles entdeckt wurde, das die Hälfte des Wertes der Finder und die andere Hälfte der Grundstückseigentümer bekam. Das hat zu einem regelrechten "Raubgräbertourismus" geführt, so wurden Funde, die in anderen Bundesländern aus dem Boden geholt wurden, einfach als "bayerisch" deklariert. Auch war es lukrativer, in Bayern zu sondeln, als in anderen Bundesländern. Nun muss man einen Fund abgeben, der einen gewissen historischen Wert hat. Auch jetzt gilt immer noch, sondeln im Bereich von sog. Bodendenkmälern ist illegal. Viele verstehen nicht, dass bei einer unsachgemäßen Bergung viele Informationen verlorengehen. Bei einer Bergung durch Fachleute kann man z. B. mit etwas Glück erkennen, welche geborgenen Objekte gleichzeitig in den Boden gekommen, welche älter, und welche jünger sind. Auch kann man sie oft durch Typologie, 14C-Untersuchung und Thermolumineszenzmethode da

Kurzmeldung: Keltischer Goldschatz aus Museum in Manching gestohlen

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Quelle: Wikipedia  Einige werden schon von dem Diebstahl eines keltischen Goldschatzes aus einem Museum in Manching bei Ingolstadt gehört haben. Der Schatz hat einen geschätzten Wert von mehreren Millionen Euro. Nun wird befürchtet, dass die Diebe den Schatz einschmelzen könnten, da er wohl sehr schwer zu Geld zu machen ist. Der Goldwert liegt bei dem derzeitigen Kurs wohl in einem niedrigen sechsstelligen Bereich. Über den genauen Hergang der Tat ist offenbar noch nichts bekannt geworden. Der Schatz ist einer der größten aus keltischer Zeit. Die Münzen stammen aus dem keltischen Oppidum Manching, einer stadtähnlichen Siedlung. Dort wird schon seit Jahrzehnten gegraben. Das Oppidum wurde wohl um 50 v. Chr. aufgegeben. Die Kelten in Süddeutschland gerieten in dieser Zeit zwischen die Fronten germanischer Stämme und der Römer. Die Wikipedia -Seite des Schatzes wurde inzwischen aktualisiert, darin finden sich auch nähere Informationen über das Vorgehen der Täter. In der Gegend wurden offe

Kurzmeldung: Etruskisch - Römische Bronzestatuen in Italien entdeckt

 In Italien in der Nähe von Siena wurden bei einer Grabung mehrere Bronzestatuen geborgen. Die Fundstelle ist eine Thermalquelle und liegt im ehemaligen etruskischen Gebiet. Die Statuen stammen wohl aus dem zweiten, bzw. ersten Jahrhundert v. Chr. Die Etrusker waren eine Hochkultur, die aus einem Städtebund in Mittelitalien bestand. Sie waren auch eine Seemacht und hinterließen aufwendig gebaute unterirdische Gräber, die z. T. mit Wandmalereien verziert sind. Die aufstrebenden Römer eroberten mit der Zeit das etruskische Territorium, aber Kultur und Sprache konnten sich noch einige Jahrhunderte behaupten. Es soll der bedeutendste Fund seit den Riace-Bronzen sein, die 1972 geborgen wurden. Quelle

Kleopatras Grab: Tunnel bei Ausgrabung unter Taposiris Magna in Ägypten entdeckt

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 Westlich von Alexandria in Ägypten hat ein Grabungsteam unter der Leitung von Dr. Kathleen Martinez einen in den Fels getriebenen Tunnel entdeckt. Dort sind die Archäologen schon seit Jahren auf der Suche nach dem Grab der Königin Kleopatra und des Marcus Antonius. Der Tunnel liegt 13m unter der Oberfläche, ist etwa 2m hoch und soll etwa 1300m lang sein - möglicherweise wurde er zur Wasserversorgung gebaut. Der Tunnel wird mit einem ähnlichen Bauwerk auf der griechischen Insel Samos verglichen. Dort schafften es die antiken Baumeister erstmals einen Tunnel aus zwei Richtungen voranzutreiben. Die Baumannschaften trafen sich in der Mitte des Berges auf wenige Zentimeter genau. Offenbar ist der Ägyptische Tunnel nicht vollständig zugänglich. Der Anstieg des Meeresspiegels und Landabsenkungen durch Erdbeben erschweren die Arbeit der Archäologen. Ob Kleopatra tatsächlich in Taposiris Magna begraben ist, muss sich erst noch erweisen. Der Tempel liegt etwa 40km westlich von Alexandria, der d